Schon lange nerven mich die Leute, die zu Stosszeiten zum Beispiel am Christikindlmarkt und anderen Events mit vielen Menschen mit dem Kinderwagen unterwegs sind. Ständig wird mir hinten drauf gefahren. Auch für den Schiebenden muss es frustrierend sein, weil man nicht durchkommt und nur schräge Blicke erntet.
Ein weiterer Vorteil, und der war mir am Anfang gar nicht so klar: Mit Kinderwagen im ÖV ist echt beschwerlich. Fängt damit an, dass man spurten muss zur Kinderwagentür vom Tram (nein, sie sind nicht alle an der gleichen Stelle), nur um dann doch keinen Platz zu haben, weil das auch der einzige Platz für Rollstuhlfahrer ist, und auch der Tummelplatz von rollenden Einkaufstaschen und Hunden ist. Beim Aussteigen ist Vorsicht geboten, weil das Kinderwagenabteil manches mal direkt beim Wartebänkchen an der Station ist und man schon schnell und gut rangieren muss, damit man nicht ungewollt absitzt. Ganz zu schweigen von schmalen Ausstiegen mit der Strasse hintendran (Bankverein Basel!).
Von demher war für uns klar, dass unser Kind ein Tragling sein darf. Und Tragling ist sie!
Ab der zweiten Lebenswoche haben wir sie täglich im Tragtuch (Tragehilfe #1) gehabt (Wickelkreuztrage). Nach den ersten zwei, drei malen hat auch sie das genossen, und teils bis zu 3-4 Stunden drin geschlafen.
Während der schlimmsten Blähungszeiten hat es auch geholfen: einerseits Wärme von Mama's Bauch, andererseits permanente Bauchmassage durch mein Bewegen. Und als sie mal eine Zeitlang im Kinderwagen nicht so glücklich war, war das wenigstens die Möglichkeit, draussen unterwegs zu sein.
Nur Mama's Rücken hat das zunehmende Gewicht dann doch irgendwann zu schaffen gemacht. Also musste eine rückenschonendere Trage her.
Von Freunden bekamen wir zwar ein gebrauchtes Ergobaby mit Neugeboreneneinsatz (Tragehilfe #2), aber wir haben uns entschieden, noch in zwei andre Tragen zu investieren, die den kleineren Babies besser behagen und vor allem eine bessere Haltung bzw. Stellung von Rücken und Hüfte haben:
Beide sind blau, und haben Schildkrötenprint. Absolut keine Absicht, eigentlich wären mir unterschiedliche Farben lieber gewesen, aber bei Frl. Hübsch haben wir uns für das Muster entschieden, und als wir dann ein paar Wochen später eben noch eine leichtere wollten für den Sommer ging es wirklich nur ums Gewicht, und die leichteste Halfbuckle (d.h. Hüftgurt mit Klickverschluss, Schulterriemen gebunden), war die Kokadi in eben auch dem blau mit Schildkröten.
Ringsling (Tragehilfe #4) sind wir eher noch die Anfänger. Tuch haben wir quasi vererbt bekommen, und ich hab nur die Ringe dazu gekauft (bei Fidella bestellt, nach D geschickt). Man kann zwar ab Geburt auch im Ringsling tragen, aber da finde ich persönlich die Halfbuckle angenehmer. Ringsling werd ich dann eher nutzen, wenn sie wach ist, sie soll dadrin ja nicht unbedingt schlafen, das geht in den andren besser.
Fürs Badi/See/Meer dann noch einen Aquasling (Tragehilfe #5), den man auch nutzen kann, wenn sie schon 1-2 Jahre alt sind.
Auf dem Rücken tragen wir noch nicht, ist mir persönlich zu früh. Wenn's dann soweit ist, wird eventuell auch mal der Ergobaby zum Einsatz kommen. Aber auch die beiden Halfbuckle können wir auf dem Rücken tragen, da braucht es nur Übung und die richtige Technik.
Acessoires für unseren kleinen Tragling:
- Beinlinge, gegen die Sonne oder die Kälte, je nachdem
- Manymonths Füsslinge, die auch einfach drüber gezogen werden, wenn's mal kühler ist.
- Pickapooh Sonnenhut, UV Schutz 80
Generell ziehe ich Dorothea nicht zu dick an, normalerweise nur Body und Leggings, das Tragtuch ist wie eine Schicht Kleidung und verschwitzen sollte sie da drin ja nicht. An den heissen Tagen jetzt hab ich ihr trotz Hitze eher lange Hosen angelegt, statt sie mit der klebrigen Sonnencreme einzuschmieren.
Auch wenn mein Rücken sich manchmal meldet, ich trage gern! Und wenn ich sie mal einen ganzen Tag lang gar nicht getragen hab, dann fehlt mir was... ich denke, auch ich brauch die Nähe.
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Aktuell schreibe ich diesen Artikel mit Dorothea im Kokadi. Sie wurde gestern geimpft (U5) und kann nur nah bei mir gut schlafen. Egoistisch wie ich bin mach ich das gern, denn dann kann ich auch ein paar Sachen nebenbei machen, ohne dass ich permanent in ihr Zimmer ans Bettchen springe, weil sie so unruhig schläft.